Ceorn Prolog

(Songs of Glory)

(The tales of Ceorn the bard)

Gesang von Ruhm und Ehre

 

Die Geschichten des Barden Ceorn

Prolog

 

Ich erzähle euch heute eine Geschichte – Eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden. Diese ist jedoch keines der Epen, deren bedeutungsvolle Worte in verstaubten, kupferbeschlagenen Folianten zu finden sind, aufgereiht eins nach dem anderen in endlosen Regalen, für sich von Bedeutung, doch in der Masse der Bedeutungslosigkeit zum Geschenk gemacht. Nein, jene munkelt und wispert man vielmehr im Schein des Feuers – in kalter, trister Nacht. Man findet sie wieder im Gasthaus zu später Stund, verborgen im Geplapper des vom Wein verdunkelten Geistes, des Geschehens Echo hallend durch den Fluss der Zeit.

Es ist meine Geschichte.

Ihr fragt euch sicher, wie ich hierher gelangt bin, werter Herr? Ja, dieser Ort ist in der Tat erstaunlich. Man muss erwähnen, alles sprach einmal dagegen, wisst ihr? Meine Geschichte beginnt immerhin weit, weit entfernt…

Wie weit?

Sie beginnt in einem kleinen, unscheinbaren Dorf namens Egensfurt. Niemand würde euch einen Vorwurf machen, wenn ihr davon noch nicht gehört hättet. Ich nehme an, nicht einmal Fürst von Aestlingen persönlich, welcher eben jenen Sherfel regiert, könnte euch Egensfurt auf der Karte zeigen. Ihr mögt nun lachen, werter Herr, doch dies ist mein voller Ernst.

Mein Name zu Beginn dieser Geschichte war Ceorn. Heute würde man mich vermutlich anders nennen, doch damals war meine Existenz so unbedeutend wie der bloße Klang meines Namens. Egensfurt war meine Heimat – Mein Geburtsort. Ein enges Band kettete mich an diesen Ort und ließ mich beinahe das größte Abenteuer meines Lebens missen.

Wir schrieben das Jahr neunhundertneunundzwanzig und König Oreon der Dritte bestieg in eben diesem Frühling seinen rechtmäßigen Thron gegen den Willen des Adajanger Fürstenhauses. Die Zeit war wild und erfüllt vom Kampf der Mächtigen und Reichen, sich aneinander werfend im Kampf um die Sherfel des Reiches. Das vaestländische Königreich war dem Zank und Streit verfallen. Egensfurt jedoch, von Einsamkeit und Abgeschiedenheit ebenso erfüllt wie beherrscht schloss seine Augen vor jenen Geschehnissen, die die Welt in Atem hielten.

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